Der Gymnasiast
F 2022
122 min 45 sek
Salzgeber & Co. Medien GmbH, Berlin
Drama über einen 17-Jährigen, der das Internats- und Landleben hinter sich lassen und nach Paris gehen will. Doch erst nach einem Schicksalsschlag kommt er dort für kurze Zeit bei seinem Bruder unter – und erkennt, dass er sein Leben komplett neu ordnen muss. Die Coming-of-Age-Geschichte ist einfühlsam erzählt und konzentriert sich auf den Protagonisten, sein Umfeld und sein Erleben. In diesem Kontext stellt die emotionale Intensität der Darstellung seiner tiefen Krise samt Thematisierung von Prostitution, selbstverletzendem und suizidalem Verhalten eine Herausforderung dar. Da die dramatischen Geschehnisse jedoch behutsam inszeniert und kritisch gerahmt sind und die Geschichte zudem schließlich eine positive Entwicklung nimmt, sind Jugendliche ab 16 Jahren auf der Basis ihrer Medienerfahrung und ihres Entwicklungsstands in der Lage, sich ausreichend zu distanzieren. Ihnen erschließt sich die komplexe Gefühlswelt der Hauptfigur, und sie können sie reflektieren, ohne dass die Gefahr einer Beeinträchtigung besteht.
FSK ab 16 freigegeben
Stabangaben
Freigabedaten
Die FSK-Kennzeichnungen erfolgen auf der Grundlage von §§ 12, 14 Jugendschutzgesetz. Sie sind gesetzlich verbindliche Kennzeichen, die von der FSK im Auftrag der Obersten Landesjugendbehörden vorgenommen werden. Die FSK-Kennzeichnungen sind keine pädagogischen Empfehlungen, sondern sollen sicherstellen, dass das körperliche, geistige oder seelische Wohl von Kindern und Jugendlichen einer bestimmten Altersgruppe nicht beeinträchtigt wird
Nach einer vollständigen Sichtung des Films besprechen die Mitglieder des Prüfausschusses den Film unter filmanalytischen Aspekten, wie Genre, Erzählstruktur, Themen, Figurenzeichnung, Spannungserzeugung, Bildgestaltung, Kulisse und Ausstattung, Kameraarbeit, Schnitt, Musik, Vertonung, Farb- und Lichtgestaltung.
Anschließend geht es um die vermutete Gesamtwirkung des Films auf Kinder und Jugendliche. Folgende Beurteilungskriterien werden vom Prüfausschuss in den Blick genommen: Bedeutung einzelner Szenen in Relation zum gesamten Film, Fiktionalität oder Realitätsnähe, jugendschutzrelevante Inhalte wie Gewalt, Drogen, Sexualität, Rollenbilder, Verhältnis von spannungsreichen zu entlastenden Szenen sowie Identifikationsfiguren, Helden und die Aussage des Films.
Für die Altersfreigabe eines Films spielen Wirkungsrisiken wie Beeinträchtigung aufgrund von ängstigung, übererregung, negative Vorbildverhalten oder Desorientierung die entscheidende Rolle.
Um eine größtmögliche Transparenz im Jugendmedienschutz zu gewährleisten, veröffentlich die FSK seit Oktober 2010 zum Starttermin von Kinospielfilmen Begründungstexte zu den jeweiligen Altersfreigaben. Eltern, Kinder, Jugendliche und andere Interessierte können sich so direkt über die Hintergründe einer Freigabe informieren. Bitte beachten Sie, dass für Dokumentarfilme, DVD-, Blu-ray- und Video-Veröffentlichungen sowie für Filme mit dem Kennzeichen "FSK ab 18/Keine Jugendfreigabe" derzeit keine individuellen Begründungen veröffentlicht werden.
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