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Freigabebegründungen
Kinostart am 25.07.2024
BLUE LOCK DER FILM - EPISODE NAGI, J 2024
Der Animationsfilm erzählt von einem Schüler, der von einem Freund angeregt wird, gemeinsam mit ihm an einem Auswahl-Wettbewerb für junge Fußball-Stürmer teilzunehmen. 300 Nachwuchsspieler treten dort gegeneinander an – und schließlich müssen auch die beiden Freunde gegeneinander spielen. In diesem sportlichen Kontext, in dem es um Ehrgeiz, Konkurrenz und Loyalität geht, zeigt der Film immer wieder Situationen mit körperlichen Härten und auch martialische Drohungen der Jungen untereinander. Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren sind in der Lage, diese Aspekte in die Geschichte einzuordnen und sich emotional ausreichend zu distanzieren. Auch mit der gelegentlich diskriminierenden und vulgären Sprache kann diese Altersgruppe bereits umgehen. Da der Film eine klare Haltung mit Betonung von Freundschaft und regelkonformem Verhalten zeigt, finden ab 12-Jährige genug Orientierung, sodass keine Beeinträchtigung zu befürchten ist.
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FSK ab 12 freigegeben
Deskriptoren: Diskriminierung,Bedrohung,Sprache
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Deadpool & Wolverine, USA 2024
Der Superhelden-Actionfilmen erzählt vom unorthodoxen Helden Deadpool, der sich eigentlich in den Ruhestand zurückgezogen hatte, sich aber nun mit dem X-Man Wolverine verbünden muss, um die Welt vor dem Bösewicht Paradox zu retten. Der Film ist mit den üblichen Genre-Ingredienzen erzählt und rasant, bunt sowie mit comicartigen Überzeichnungen inszeniert. Neben den Titelhelden tritt eine Vielzahl weiterer Figuren auf. Die zahlreichen Action- und Gewaltszenen fallen dabei oft exzessiv und blutig aus, die Sprache ist häufig sexualisiert und betont vulgär. Jugendliche ab 16 Jahren sind auf der Basis ihrer bereits gesammelten Medienerfahrungen in der Lage, diese Aspekte in den betont überhöhten Genrekontext einzuordnen. Die Realitätsferne des Geschehens und die häufigen ironischen Brechungen durch Slapstickeinlagen und humorvolle Dialoge sorgen für Entlastung. Zudem erleichtert das so artifizielle wie selbstreferenzielle Setting die Distanzierung vom Geschehen. Eine Beeinträchtigung ist nicht zu befürchten.
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FSK ab 16 freigegeben
Deskriptoren: Gewalt,Verletzung,Sprache
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Die Ermittlung , D 2024
Die Verfilmung des dokumentarischen Theaterstücks von Peter Weiss zeichnet in 11 Akten den ersten Auschwitz-Prozess in Frankfurt nach. Im kammerspielartigen Setting eines großen Gerichtssaals werden ausschließlich verbal und sachlich die NS-Verbrechen thematisiert und teilweise detailliert geschildert. Diese Schilderungen stellen eine emotionale Herausforderung dar, doch Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren sind aufgrund ihrer kognitiven und emotionalen Reife bereits in der Lage, diese Aspekte in den historischen Kontext einzuordnen. Selbst wenn die Vorkenntnisse über die NS-Zeit rudimentär sind, ermöglichen der konsequent aufklärerische Duktus des Films und die empathische Darstellung der Opfer das Verständnis der Verhandlung, während die theaterhafte Inszenierung eine ausreichende Distanz ermöglicht, um die geschilderten Schrecken zu verarbeiten. So ermöglicht der Film einen Zugang zum Thema Holocaust, ohne die genannte Altersgruppe nachhaltig emotional zu überfordern.
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FSK ab 12 freigegeben
Deskriptoren: belastende Themen
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ZWEI ZU EINS, D 2024
Im Sommer 1990 spielende Komödie über ein Freundes-Trio aus der ehemaligen DDR, das in einem verlassenen Schacht Millionen alter Ost-Mark findet. Die drei entwickeln ein ausgeklügeltes System, um das eigentlich wertlose Geld in Waren umzutauschen. Der Film enthält vereinzelt leicht dramatische Spannungsszenen und es kommt zur Verwendung von Vulgärsprache; in zwei Szenen werden Personen geschlagen, darunter ein Minderjähriger. Im Kontext der positiven Grundstimmung, bei der sympathische Figuren im Mittelpunkt stehen, entfalten diese kurzen Situationen und Dialoge jedoch keine ängstigende oder anderweitig beeinträchtigende Wirkung auf Kinder ab 6 Jahren. Zudem bieten zahlreiche heitere Szenen Zuschauenden ab 6 Jahren ausreichende Entlastungsmöglichkeiten.
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FSK ab 6 freigegeben
Deskriptoren: Bedrohung,Sprache
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Freigabebegründungen
Kinostart am 18.07.2024
CROSSING: AUF DER SUCHE NACH TEKLA, F,S,GO,TR,DK 2024
Drama über eine pensionierte Lehrerin in Georgien, die von einem Nachbarn erfährt, dass ihre lange verschollene Nichte, eine Transfrau, in Istanbul leben soll. Gemeinsam mit dem jungen Mann macht sie sich auf den Weg dorthin. Auf der Suche nach ihrer Nichte entwickelt sich eine ungewöhnliche Freundschaft. Die Geschichte, die für Offenheit, Solidarität und Vielfalt plädiert, ist mit Konzentration auf die Figuren erzählt und zeichnet differenzierte und sympathische Porträts von ihnen. In diesem Rahmen sind einzelne, kurze Szenen mit zurückhaltend inszeniertem Sex und Nacktheit für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren ebenso zu verarbeiten wie gewalthaltige Momente, die Thematisierung von Drogenkonsum und der teils derbe Sprachgebrauch. Die positive Haltung des Films und die Figuren bieten jederzeit ausreichend Halt und Orientierung, sodass für diese Altersgruppe keine Überforderung zu befürchten ist.
CROSSING: AUF DER SUCHE NACH TEKLA
Trailer ab 12 Jahren
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FSK ab 12 freigegeben
Deskriptoren: Gewalt,Drogenkonsum,Sexualität
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Dancing Queen, N 2023
Jugendfilm über eine 12-Jährige, die nicht sonderlich sportlich ist und kaum tanzen kann, jedoch unbedingt ihren neuen Mitschüler beeindrucken will, der versierter Breakdancer ist. So meldet sie sich kurzentschlossen bei einem Tanzwettbewerb an. Der Film erzählt von jugendlichen Träumen und Selbstzweifeln und appelliert mit seiner sympathischen Hauptfigur für ein gesundes und starkes Selbstbewusstsein jenseits problematischer Körperbilder. So bietet er für ein junges Publikum vielfältige Anknüpfungsmöglichkeiten. Bereits Kinder im Schulalter können mit einzelnen Szenen, die leidende Figuren zeigen, sowie dem teils sehr ausgrenzenden Sprachgebrauch, der allerdings auch kritisiert wird, umgehen. Ab 6-Jährige sind in der Lage, diese Aspekte in den Kontext einzuordnen, sich ausreichend zu distanzieren und das Geschehen sowie die positive Haltung des Films zu verstehen. Eine Beeinträchtigung ist nicht zu befürchten.
Dancing Queen
Trailer ab 6 Jahren
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FSK ab 6 freigegeben
Deskriptoren: Ausgrenzung,belastende Szenen
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I.S.S., USA 2024
Der Thriller erzählt von drei amerikanischen und drei russischen Astronauten, die gemeinsam in der Raumstation I.S.S. arbeiten, bis eines Tages ein Krieg zwischen ihren Ländern ausbricht. Von jetzt an lautet der Auftrag für beide Seiten: die Station unter Kontrolle bringen – um jeden Preis. Der Film betont die beklemmende Atmosphäre der engen Raumstation und die Bedrohung durch einen atomaren Krieg auf der Erde und zeigt in diesem Rahmen ein zermürbendes Drama zwischen Loyalität und Misstrauen. 12-Jährige können bereits mit der bedrohlichen Stimmung und anhaltenden Spannung der Situation sowie einzelnen Gewaltszenen mit teils deutlichen Darstellungen von Verletzungen umgehen. Das Weltraum-Setting sowie die genrenahe Gestaltung des Films erleichtern dieser Altersgruppe die Distanzierung, weshalb eine Beeinträchtigung auszuschließen ist.
I.S.S.
Trailer ab 12 Jahren
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FSK ab 12 freigegeben
Deskriptoren: Gewalt,Bedrohung,Verletzung
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Juliette im Frühling, F 2024
Verfilmung eines Comicromans über eine junge Kinderbuchillustratorin aus Paris, die an Depressionen leidet und ihre Familie in der französischen Provinz besucht. Doch anstatt die ersehnte Entspannung zu finden, wird sie in einige turbulente Familienereignisse verwickelt. Der bunte und fröhliche Film behandelt unter anderem auch ernste Themen wie Einsamkeit, Trennungsängste, unverarbeitete Konflikte und Sexualität. Allerdings geschieht dies in einem Rahmen, der Zuschauende ab 12 Jahren nicht überfordert. Insbesondere die Darstellung von Sexualität wird immer wieder durch humoristische Ereignisse gebrochen und ausgeglichen, sodass Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren genug Raum zur Verarbeitung und Distanzierung finden. Negative Wirkungen sind nicht zu befürchten.
Juliette im Frühling
Trailer ab 12 Jahren
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FSK ab 12 freigegeben
Deskriptoren: Sexualität,belastende Themen
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Love Lies Bleeding, USA,GB 2024
In den 1980er Jahren spielender Thriller über eine junge, ehrgeizige Bodybuilderin, die eine Beziehung mit der Managerin eines kleinstädtischen Fitness-Studios beginnt. Allerdings sorgt deren kriminelle Familie bald für gewalttätige Konflikte. Der Film enthält mehrere deutlich inszenierte Sexszenen und eine derb-sexualisierte Sprache. Beides bewegt sich jedoch in einem Rahmen, der auf Jugendliche ab 16 Jahren nicht beeinträchtigend wirkt. Es gibt auch mehrere eindrückliche Gewaltszenen mit deutlichen Verletzungsdarstellungen, die aber nicht übermäßig ausgespielt werden und schlüssig in die Dramaturgie eingebettet sind. Zudem wird die Gewalt nicht verharmlost, und die zunehmend surreal überhöhte Inszenierung erleichtert eine emotionale Distanzierung. Jugendliche ab 16 Jahren sind in der Lage, die Szenen entsprechend einzuordnen und zu verarbeiten. Eine desensibilisierende oder desorientierende Wirkung ist nicht zu befürchten.
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FSK ab 16 freigegeben
Deskriptoren: Gewalt,Sexualität,Verletzung
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Verbrannte Erde, D 2024
Fortsetzung des Gangsterfilms "Im Schatten" von 2010: Der Berufskriminelle Trojan kehrt nach Berlin zurück, um als Auftragsjob ein wertvolles Gemälde aus einem Museum zu stehlen. Doch die Aktion verläuft nicht nach Plan. Der ruhig und sehr nüchtern inszenierte Film hat eine düstere, bedrohliche Grundatmosphäre und enthält mehrere Gewalt- und Tötungsszenen, die aber nicht reißerisch inszeniert oder explizit bebildert sind. Zuschauende ab 12 Jahren können diese Darstellungen in den Handlungskontext einordnen und entsprechend verkraften. Auch das geschilderte kriminelle Milieu bietet Zuschauenden ab 12 Jahren kaum Identifikationsmöglichkeiten, sodass sich eine negative Vorbildwirkung ebenfalls ausschließen lässt.
Verbrannte Erde
Trailer ab 12 Jahren
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FSK ab 12 freigegeben
Deskriptoren: Bedrohung,Verletzung
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Die FSK-Kennzeichnungen erfolgen auf der Grundlage von §§ 12, 14 Jugendschutzgesetz. Sie sind gesetzlich verbindliche Kennzeichen, die von der FSK im Auftrag der Obersten Landesjugendbehörden vorgenommen werden. Die FSK-Kennzeichnungen sind keine pädagogischen Empfehlungen, sondern sollen sicherstellen, dass das körperliche, geistige oder seelische Wohl von Kindern und Jugendlichen einer bestimmten Altersgruppe nicht beeinträchtigt wird
Nach einer vollständigen Sichtung des Films besprechen die Mitglieder des Prüfausschusses den Film unter filmanalytischen Aspekten, wie Genre, Erzählstruktur, Themen, Figurenzeichnung, Spannungserzeugung, Bildgestaltung, Kulisse und Ausstattung, Kameraarbeit, Schnitt, Musik, Vertonung, Farb- und Lichtgestaltung.
Anschließend geht es um die vermutete Gesamtwirkung des Films auf Kinder und Jugendliche. Folgende Beurteilungskriterien werden vom Prüfausschuss in den Blick genommen: Bedeutung einzelner Szenen in Relation zum gesamten Film, Fiktionalität oder Realitätsnähe, jugendschutzrelevante Inhalte wie Gewalt, Drogen, Sexualität, Rollenbilder, Verhältnis von spannungsreichen zu entlastenden Szenen sowie Identifikationsfiguren, Helden und die Aussage des Films.
Für die Altersfreigabe eines Films spielen Wirkungsrisiken wie Beeinträchtigung aufgrund von ängstigung, übererregung, negative Vorbildverhalten oder Desorientierung die entscheidende Rolle.
Um eine größtmögliche Transparenz im Jugendmedienschutz zu gewährleisten, veröffentlich die FSK seit Oktober 2010 zum Starttermin von Kinospielfilmen Begründungstexte zu den jeweiligen Altersfreigaben. Eltern, Kinder, Jugendliche und andere Interessierte können sich so direkt über die Hintergründe einer Freigabe informieren. Bitte beachten Sie, dass für Dokumentarfilme, DVD-, Blu-ray- und Video-Veröffentlichungen sowie für Filme mit dem Kennzeichen "FSK ab 18/Keine Jugendfreigabe" derzeit keine individuellen Begründungen veröffentlicht werden.
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