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Freigabebegründungen
Kinostart am 07.01.2021
Das Mädchen deiner Träume, AUS 2020
Drama über einen schizophrenen jungen Musiker, der sich in eine mysteriöse Zufallsbegegnung verliebt. Als sie verschwindet, begibt er sich auf eine Reise quer durch Australien, um sie zu finden – obwohl er befürchtet, sie könne nur in seinem Kopf existieren. Die romantische Geschichte ist überwiegend ruhig erzählt und konzentriert sich auf die sympathische Hauptfigur und ihr Erleben. Einzelne dramatische Momente, sowie eine Gewaltszene, die kurze Darstellung einer Verletzung und die Thematisierung selbstschädigenden Verhaltens können jedoch Kinder unter 12 Jahren emotional überfordern. Da aber die Grundstimmung des Films positiv ist und die harmonische Erzählweise Werte wie Liebe, Freundschaft, Zusammenhalt und den Glauben an sich selbst betont, können Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren den Film auf der Basis ihrer Medienerfahrung problemlos verarbeiten. Eine Beeinträchtigung ist für sie nicht anzunehmen.
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FSK ab 12 freigegeben
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Ein Doktor auf Bestellung, F 2019
Die Komödie erzählt von einem Pariser Arzt, der an Heiligabend im Bereitschaftsdienst Hausbesuche machen soll. Als er sich den Rücken verrenkt, schickt er kurzerhand einen Pizzaboten als seinen Assistenzarzt zu den Patienten – mit skurrilen Folgen. Der Film ist genretypisch mit viel Situationskomik und pointierten Dialogen erzählt. Die Figuren weisen zwar Macken auf, sind aber dennoch liebenswert gezeichnet. Auch die Grundstimmung ist freundlich und emotional. Kinder unter 12 Jahren können zwar von einer Passage irritiert werden, die das Thema Selbstverletzung/Selbsttötung behandelt, doch da dies gut in den Kontext eingebettet und harmonisch aufgelöst wird, sind 12-Jährige bereits in der Lage, diese Szenen problemlos zu verarbeiten. Eine Überforderung ist für diese Altersgruppe auszuschließen.
Ein Doktor auf Bestellung
Trailer ab 6 Jahren (Trailer und Film haben unterschiedliche Freigaben)
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FSK ab 12 freigegeben
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Freigabebegründungen
Kinostart am 03.12.2020
Der Pate, Epilog: Der Tod von Michael Corleone, USA 2020
Neu geschnittene Fassung des dritten Teils der "Der Pate"-Trilogie: Der gealterte Mafiapate Michael Corleone hat über Jahre versucht, seine Geschäfte aus der Illegalität zu führen. Durch einen Deal mit der katholischen Kirche will er die Ehrbarkeit seiner Familie untermauern. Doch Korruption und alte Feinde ziehen ihn erneut in einen Strudel aus Intrigen und Gewalt. Der Film enthält einige Gewaltszenen und Tötungen. Diese werden jedoch nicht reißerisch ausgespielt und sind schlüssig in die Dramaturgie der Geschichte eingebunden. Durch die opulent-altmodische, teils theatralisch anmutende Inszenierung fällt es Jugendlichen ab 16 Jahren zudem leicht, eine emotionale Distanz zu wahren. Eine negative Vorbildwirkung ist ebenfalls nicht zu befürchten, da Zuschauende ab 16 Jahren fähig sind, die ambivalenten Darstellungen von Kriminalität, Mafia und Blutrache im Kontext der Geschichte zu sehen und angemessen zu hinterfragen.
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FSK ab 16 freigegeben
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KIDS RUN, D 2020
Drama über einen jungen Mann, der sich als Tagelöhner durchschlägt. Als er wegen seiner Schulden das Sorgerecht für seine Tochter zu verlieren droht, setzt er seine Hoffnung in den Gewinn eines Boxkampfs und geht ein hohes Risiko ein. Der Film schildert überwiegend ruhig, doch eindringlich einen Überlebenskampf am unteren Ende der sozialen Leiter und konzentriert sich dabei auf seine Hauptfigur. Vor dem Hintergrund der harten Milieuschilderung und der tristen Atmosphäre können einzelne dramatische Passagen mit drastischen Darstellungen von Verletzungen und Leiden Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren überfordern, zumal sie wenig Halt in der ambivalenten Darstellung des Protagonisten finden. Jugendliche ab 16 Jahren sind aber sowohl auf der Basis ihrer Medienerfahrung, als auch ihrer persönlichen Entwicklung in der Lage, diese Aspekte dem Kontext zuzuordnen, sich ausreichend zu distanzieren und die Situation, wie auch das Verhalten der Hauptfigur eigenständig zu reflektieren. Eine Überforderung ist für diese Altersgruppe auszuschließen.
KIDS RUN
Trailer ab 12 Jahren (Trailer und Film haben unterschiedliche Freigaben)
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FSK ab 16 freigegeben
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Monster Hunter, 2020
In der Mischung aus Fantasy- und Actionfilm gerät eine Einheit von Soldaten durch ein geheimnisvolles Portal in eine fremde Welt. Bald sehen sie sich mit gigantischen und scheinbar übermächtigen Monstern konfrontiert und kämpfen um ihr Leben. Die einfache Geschichte mit wenigen Hauptfiguren ist durchgängig spannungsreich und mit aufwendigen Effekten in Szene gesetzt. Insbesondere die zahlreichen Actionszenen sind von großer audiovisueller Wirkmacht. Trotz des phantastischen, stets deutlich fiktionalen Settings des Films kann die anhaltende, bedrohliche Spannung in Kombination mit einigen drastischen Darstellungen von Verletzungen und Tötungen Zuschauende unter 16 Jahren überfordern. Jugendliche ab 16 Jahren dagegen haben bereits genug Medienerfahrung und Genrekenntnis, um mit diesen Aspekten umzugehen. Für sie besteht kein Risiko einer Übererregung oder Ängstigung.
Monster Hunter
Trailer ab 12 Jahren (Trailer und Film haben unterschiedliche Freigaben)
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FSK ab 16 freigegeben
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PLATZSPITZBABY - Meine Mutter, ihre Drogen und ich, CH 2020
Drama über ein elfjähriges Mädchen aus Zürich, das mit seiner drogensüchtigen Mutter in ein idyllisches Städtchen im Zürcher Oberland zieht. Als die Mutter durch das Auftauchen alter Freunde rückfällig wird, flüchtet sich das Mädchen in eine Traumwelt, bis es in einer Freundesclique eine Art Ersatzfamilie findet. Der Film schildert die Drogenszene in realistischer und ungeschönter Weise. Dabei wird der Drogenkonsum in keiner Weise verherrlicht, sondern gezeigt, wie die Welt der Abhängigen von Not und Elend geprägt ist. Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren sind auf Grund ihres Entwicklungsstands in der Lage, die Darstellungen angemessen einzuordnen und emotional zu verarbeiten. In der jungen Hauptfigur finden 12-Jährige zudem eine starke und positive Identifikationsfigur, die Lösungen sucht und trotz aller Probleme ihren Weg findet. Negative Wirkungen lassen sich daher bei Zuschauenden ab 12 Jahren ausschließen.
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FSK ab 12 freigegeben
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Die FSK-Kennzeichnungen erfolgen auf der Grundlage von §§ 12, 14 Jugendschutzgesetz. Sie sind gesetzlich verbindliche Kennzeichen, die von der FSK im Auftrag der Obersten Landesjugendbehörden vorgenommen werden. Die FSK-Kennzeichnungen sind keine pädagogischen Empfehlungen, sondern sollen sicherstellen, dass das körperliche, geistige oder seelische Wohl von Kindern und Jugendlichen einer bestimmten Altersgruppe nicht beeinträchtigt wird
Nach einer vollständigen Sichtung des Films besprechen die Mitglieder des Prüfausschusses den Film unter filmanalytischen Aspekten, wie Genre, Erzählstruktur, Themen, Figurenzeichnung, Spannungserzeugung, Bildgestaltung, Kulisse und Ausstattung, Kameraarbeit, Schnitt, Musik, Vertonung, Farb- und Lichtgestaltung.
Anschließend geht es um die vermutete Gesamtwirkung des Films auf Kinder und Jugendliche. Folgende Beurteilungskriterien werden vom Prüfausschuss in den Blick genommen: Bedeutung einzelner Szenen in Relation zum gesamten Film, Fiktionalität oder Realitätsnähe, jugendschutzrelevante Inhalte wie Gewalt, Drogen, Sexualität, Rollenbilder, Verhältnis von spannungsreichen zu entlastenden Szenen sowie Identifikationsfiguren, Helden und die Aussage des Films.
Für die Altersfreigabe eines Films spielen Wirkungsrisiken wie Beeinträchtigung aufgrund von ängstigung, übererregung, negative Vorbildverhalten oder Desorientierung die entscheidende Rolle.
Um eine größtmögliche Transparenz im Jugendmedienschutz zu gewährleisten, veröffentlich die FSK seit Oktober 2010 zum Starttermin von Kinospielfilmen Begründungstexte zu den jeweiligen Altersfreigaben. Eltern, Kinder, Jugendliche und andere Interessierte können sich so direkt über die Hintergründe einer Freigabe informieren. Bitte beachten Sie, dass für Dokumentarfilme, DVD-, Blu-ray- und Video-Veröffentlichungen sowie für Filme mit dem Kennzeichen "FSK ab 18/Keine Jugendfreigabe" derzeit keine individuellen Begründungen veröffentlicht werden.
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